Zum Inhalt springen

Werbung im Kino: Vor dem Film und währenddessen?

Pflichtprogramm vor dem Kinofilm: Werbung

Kinogänger müssen vor dem eigentlichen Film eine Reihe von Werbespots über sich ergehen lassen. Doch damit ist es häufig nicht getan: Immer häufiger finanzieren sich auch die großen Hollywood-Blockbuster mit Produktplatzierungen.

Viele Leute gehen ins Kino, weil Filme im Fernsehen häufig durch Werbung unterbrochen werden. Dass in Kinofilmen durchschnittlich vierzehn Produktplatzierungen untergebracht sind, ist nur wenigen bekannt. Oft sind es sogar noch wesentlich mehr, wie zum Beispiel in „Fast & Furious 7“ (48) oder in der Komödie „Ted 2“ (66).

Superman II – Erster Blockbuster mit Schleichwerbung

Im Hollywood-Blockbuster „Superman II – Allein gegen alle“ aus dem Jahre 1980 wurde erstmals gezielt Schleichwerbung eingesetzt. Zigarettenhersteller Philip Morris und The Coca-Cola Company bezahlten viel Geld dafür, dass ihre Marken (Marlboro und Coca-Cola) gut im Film untergebracht wurden. In der Kampfszene mit General Zod wird Superman zunächst in Großaufnahme gegen einen Lieferwagen mit der Aufschrift „MARLBORO“ geschleudert. Im Gegenzug schleudert Superman seinen Rivalen gegen eine riesige beleuchtete Coca-Cola-Werbetafel, die daraufhin spektakulär zerschellt.

Die Hersteller von Spielautomaten profitierten indessen nur indirekt von den Superman-Filmen und anderen Blockbustern. Slots mit den Hauptcharakteren bekannter Filme erfreuen sich großer Beliebtheit. Deshalb tummeln sich in den Online Casinos auch zahlreiche Spielautomaten mit illustren Namen wie beispielsweise:

  • Batman v Superman – Dawn of Justice (Hersteller Playtech)
  • Superman (Playtech)
  • Terminator II (Microgaming)
  • Jurassic Park (Microgaming)
  • Game of Thrones (Microgaming)
  • Ghostbusters (IGT)
  • Robin Hood (NetEnt)
  • Holmes and the stolen stones (Yggdrasil)

Auch deutsche Produktionen machen Schleichwerbung

Produktplatzierungen haben nicht nur amerikanische Produktionsfirmen als üppigen Finanzierungsbonus erkannt. Auch in deutschen Filmen sind Zuschauer davor nicht gefeit. In dem Film „Kokowääh“ von Regisseur und Hauptdarsteller Til Schweiger fährt der Protagonist nicht nur werbewirksam einen Mercedes, sondern auch die Möbel in seinem Büro sind exquisite Designerstücke aus der Mercedes-Benz-Style-Linie. International ist Mercedes natürlich auch häufig vertreten. So stellte Daimler beispielsweise in „Vergessene Welt – Jurassic Park“ von 1997 ganz nebenbei seine neuen M-Klasse-Modelle (heute G-Klasse) vor.

Der Film „Männerherzen“ (Regie: Simon Verhoeven) aus dem Jahre 2009 lockte mehr als zwei Millionen Besucher in die Kinos. Hier brachte das Pharmaunterunternehmen Ratiopharm geschickt eines seiner Nasensprays unter. Zudem wurde die Ratiopharm Kino-Nacht veranstaltet, bei der Apotheker und Ärzte den Film exklusiv in 16 deutschen Kinos als Preview erleben durften.

Ein ganzer Kinofilm als Werbefilm: „Cast away“

Wenn ein Markenname Teil der Filmstory ist, ist das ein ganz spezieller Fall. So geschehen im Film „Cast Away – Verschollen“ aus dem Jahre 2000. Hier sind gleich zwei Unternehmen in die Story integriert: das Transportunternehmen FedEx und der Sportartikel-Hersteller Wilson Sporting Goods. Während dem Hauptdarsteller und FedEx-Mitarbeiter Tom Hanks in der Robinsonade zahlreiche FedEx-Pakete beim Überleben helfen, wird der Volleyball der Firma Wilson zu einem echten Charakter im Film. Noch heute wird die Sonderedition des Volleyballs mit dem berühmten roten Handabdruck so häufig nachgefragt, dass er inzwischen ausverkauft ist.

Und noch ein Werbefilm im Film

Nike hatte schon in der „Zurück in die Zukunft-Trilogie“ hervorragende Produktplatzierungen. Im Jahr 2000 gelang dem Sportartikelhersteller aber ein ganz besonderer Coup. Wie kann man in einem Kinofilm am besten einen ganzen Werbespot unterbringen? Richtig, wenn sich die Story um die Herstellung von Werbefilmen rankt. Die fiktive Chicagoer Werbeagentur Sloan, Curtis & Co ist Schauplatz des Films „Was Frauen wollen“ mit den Hauptdarstellern Mel Gibson und Helen Hunt. In der Story kann Mel Gibson die Gedanken von Frauen hören. Auf diese Weise stiehlt er die Ideen seiner Chefin Helen Hunt und verhilft seiner Agentur zu einem lukrativen Werbebudget von Nike. Der entstandene Werbespot wird im Film in voller Länge gezeigt.