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Just the Wind (2011)

Just the Wind (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Zigeunerkinder haben einen dummen Fehler: Sie werden erwachsen.“ Auch die Polizei im ungarischen Dorf findet es nicht richtig, arbeitssame Romafamilien zu ermorden – man muss die die Faulen und den Abschaum hinschlachten. Bence Fliegauf fiktionalisiert eine Gewaltserie gegen Roma von 2008/2009, um auf die progromhafte Stimmung im Land gegen die ethnische Minderheit hinzuweisen, die von der rechtsnationalen Orbán-Regierung noch angeheizt wird. Einen Tag lang folgt der Film mit bedrückender Wertneutralität einer Romafamilie, die Angst hat, selber dranzukommen. Die Handkamera filmt Mutter, Tochter und Sohn dabei fast aufdringlich, wie die visuelle Entsprechung der ständigen schamlosen Blicke der Rassisten: von hinten und von vorne, ganz nah und noch näher, an Beinen und Leibern hinauf und wieder hinab. Geredet wird hier kaum, worüber auch? Das Leben ist beschissen, die Welt feindlich. Viele Szene zeigen die Figuren, wenn sie sich zwischen dem Dorf, der von Zivilisationsmüll verdreckten Romasiedlung, dem dichten Wald und ihrem kleinen Haus bewegen, und man spürt: In Ungarn ist für diese Menschen selbst das Draußen ein klaustrophobisches Drinnen, aus dem nur die Flucht bleibt. Am Abend dieses Tages schließt sich für die Familie auch diese Tür … (vs)

  • Just the Wind (Filmbild 2)
  • Just the Wind (Filmbild 3)
  • Just the Wind (Filmbild 4)
  • Just the Wind (Filmbild 5)