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John Rambo (2007)

John Rambo (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Sylvester Stallone weckt erneut die Geister seiner Vergangenheit. Nach der erfolgreichen Wiederbelebung des Boxers Rocky im letzten Jahr, reaktiviert er nun den berühmtesten Actionhelden der Welt, der im Duden etwas plump als „brutaler Kraftprotz“ bezeichnet wird. Doch zu einem Feingeist ist Rambo auch 2008 nicht geworden. Stattdessen nährt Regisseur und Hauptdarsteller Stallone die Wünsche seiner Fangemeinde, für die Rambo vor allem die entrechtete Killermaschine mit Stirnband ist. „Ihr habt keine Waffen? Dann werdet ihr auch nichts verändern“, grummelt er einem Ärzteteam zu, das ihn in Thailand aufspürt und um Hilfe bittet. Im benachbarten Burma nämlich wird das Bauernvolk vom Militärregime gefoltert und braucht dringend medizinische Hilfe.

„John Rambo“ bleibt erschreckend unreif

John Rambo als Arzt ohne Grenzen? Nein: Im Doktorkoffer verstecken sich natürlich Killermesser und Armbrust, sodass er zu alter Form auflaufen und haufenweise sadistische Militärs metzeln darf. Dabei reduziert Stallone seine Schlachtplatte auf blutiges Splatterkino, ohne moralische Grenzen zu setzen: Zerfledderte Gliedmaßen tanzen Ballet, sogar Babys werden von Maschinengewehrkugeln durchsiebt. „John Rambo“ bleibt somit erschreckend eindimensional, unreif und unreflektiert. Zwar verweist der Film eingangs auf den willkürlichen Terror des realen Militärregimes in Burma, doch wirkt Stallones Feindbild eher bemüht – und verweist latent wieder einmal auf jenes amerikanische Trauma, das 1982 im ersten „Rambo“-Teil schon behandelt wurde: den Vietnamkrieg. (ds)

  • John Rambo (Filmbild 2)
  • John Rambo (Filmbild 3)
  • John Rambo (Filmbild 4)
  • John Rambo (Filmbild 5)