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Jellyfish – Vom Meer getragen (2007)

Jellyfish - Vom Meer getragen (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Er ist der Star der jungen Literaturszene in Israel:
Etgar Kerets meist atemlose Kurzgeschichten und Comics zeigen eine Generation, die zwischen traditionellen Werten und westlicher Popkultur hin- und hergerissen und deren Alltag von Militärdienst, Terroranschlägen und Zukunftsängsten geprägt ist. Nach mehreren prämierten Kurzfilmen hat Keret zusammen mit seiner Frau Shira Geffen seinen ersten Langfilm gedreht, der 2007 in Cannes die Goldene Palme als Bestes Debüt erhielt. Zwar ist auch die Handlung von „Jellyfish – Vom Meer getragen“ in Kerets Heimatstadt Tel Aviv angesiedelt, doch die drei feinfühlig miteinander verwobenen Episoden könnten auch in einer westlichen Stadt am Meer spielen: Keren bricht sich bei ihrer Hochzeitsfeier ein Bein, und statt in die Karibik zu reisen, muss sie ihre Flitterwochen in verschiedenen Hotelzimmern ihrer Heimatstadt verbringen.

Jellyfish zeigt desillusionierte Glückssucherinnen

Batya trifft am Strand auf ein merkwürdiges Mädchen, was schmerzhafte Kindheitserinnerungen wachruft. Die Philippinin Joy arbeitet als Pflegerin und sorgt unbeabsichtigt für die Versöhnung zwischen einer alten Dame und deren Tochter. Kerets tragikomischer Episodenfilm zeigt desillusionierte Glückssucherinnen und blendet spezifisch israelische Problematiken aus. Zwar zelebriert er durch den Wechsel zwischen poetischen und realistischen Sequenzen eine melancholische Leichtigkeit; doch mit Klassikern des Episodenfilms wie „Happiness“ oder „Magnolia“ kann Keret nicht mithalten. Die wirkliche Brisanz seiner Realitätsflucht ergibt sich erst im Kontrast mit seinen Büchern. (cs)

  • Jellyfish - Vom Meer getragen (Filmbild 2)
  • Jellyfish - Vom Meer getragen (Filmbild 3)
  • Jellyfish - Vom Meer getragen (Filmbild 4)
  • Jellyfish - Vom Meer getragen (Filmbild 5)