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Irina Palm (2007)

Irina Palm (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ihre Hände sind nicht mehr die jüngsten, doch sie sind schön, weich und flink. Der geübte Blick des Ladenbesitzers erkennt das sofort, als diese unauffällige Frau vor ihm steht, ein bisschen verloren und entschlossen zugleich. Hostessen servieren Kaffee – das hatte die 60-jährige Maggie (Marianne Faithful) beim Lesen eines Jobangebots gedacht. Sie braucht dringend Geld für die Behandlung ihres schwerkranken Enkels – doch Maggie landet im „Sexy World“. Wie aus der Hausfrau, die bei den Kunden für die schnellsten Hände der Stadt geschätzte Irina Palm wird, wie Maggie dennoch ganz bei sich ist, wie vielleicht nie zuvor in ihrem Leben, davon erzählt Sam Gabarskis Film – der vor allem eins ist: eine Liebeserklärung an die britische Popikone Marianne Faithful, die wunderbar ihre eigene Geschichte mit der von Maggie verknüpft. Ihre Augen blitzen vor Stolz, als sie den spießigen Freundinnen erzählt, was sie tut. Scheinbar beiläufig verbinden sich in solchen Szenen kleinbürgerlicher Stolz über Anerkennung und die Lust der Rebellin an der Provokation. Selten waren Unschuld und Sex so eins wie in den Bildern, in denen Maggie durch das Londoner Rotlichtviertel spaziert, die heiligen Hände tief in den Manteltaschen vergraben. Bei der diesjährigen Berlinale wurde „Irina Palm“ von der Kritik gefeiert. Zu Recht: Es ist ein großartiger Film für eine große Frau. (spa)

  • Irina Palm (Filmbild 2)
  • Irina Palm (Filmbild 3)
  • Irina Palm (Filmbild 4)
  • Irina Palm (Filmbild 5)