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In deinen Händen (2003)

In deinen Händen (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Kindesmörderin Kate (Dyrholm) wird ins Gefängnis überführt. Die Handkamera folgt ihr durch die engen, in graublaues Licht getauchten Zellenblöcke. Bei der Leibesvisitation rückt sie der Gefangenen so dicht an den Körper, zeigt ihre Demütigung so schonungslos, dass man sich wie ein Voyeur vorkommt. Schonungslos führt der Film den deprimierenden Alltag in einer Haftanstalt vor. Die junge Pastorin Anna (Jørgensen) versucht als Seelsorgerin vergeblich, die Distanz zu Kate zu überwinden und sie zu einer Auseinandersetzung mit ihrer Schuld zu bewegen. Als bei Annas ungeborenem Kind eine Erbgutschädigung diagnostiziert wird, gerät sie in Konflikt mit ihrer Arbeit … Ein „Feel-Bad-Movie“ wollte Regisseurin Olesen drehen, und dazu verwob sie so viele Problemfelder, dass man damit ein Dutzend Tragödien ausstatten könnte. Von Abtreibung über Drogensucht bis zu Selbstmord und der verbotenen Liebe zwischen Kate und einem Wärter ist alles dabei. Doch der pseudo-dokumentarische Stil nimmt gefangen, man leidet mit den großartigen Darstellern, die präzise und ohne Pathos agieren. Wenn dann der Abspann läuft, atmet man durch – und kehrt erleichtert zu seinen eigenen kleinen alltäglichen Problemen zurück. (arm)