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Im Juli (2000)

Im Juli (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Mein Gott, was für ein Langweiler! Referendar will er sein, dabei macht Daniel (Moritz Bleibtreu) den Eindruck, dass er sich bei seinen Schülern melden muss, wenn er etwas sagen möchte. Doch dann steckt er sich diesen Glücksring an den Finger, den ihm eine Straßenhändlerin (Christiane Paul) verkauft hat, und spürt jenes warme Gefühl im Bauch – so, als könnte er einen Tag sein Schicksal in die Hände nehmen. Regisseur Fatih Akin schickt in seinem zweiten Spielfilm Moritz Bleibtreu auf die Reise zur vermeintlichen Traumfrau, lässt ihn Staub fressen, lehrt ihn, endlich mal den Mund aufzumachen und zu kämpfen. Unvermittelt schweben die Darsteller nach dem Genuss weicher Drogen über einem Bootssteg, Matrosen inszenieren eine Slapstick-Einlage – ja, Akin hat ein Auge für das ungewöhnliche Bild. Doch er umnebelt seine vorhersehbare Geschichte mit gar zu romantischem Flair. Bleibtreu und Paul müssen Plattitüden aufsagen, und ihr Timing ist ungefähr so schlecht wie der Starttermin im August. Der talentierte Regisseur kann nicht wirklich an sein radikales Kinodebüt „Kurz und schmerzlos“ anknüpfen, in dem er präzise und schmerzhaft Liebe und Dramatik verquickte. Diesmal ist es eher langatmig und harmlos. (cn)

Vorstellungen