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Ich und Earl und das Mädchen (2015)

Ich und Earl und das Mädchen (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Außenseiter Greg (nicht von ungefähr das „Ich“ im Filmtitel) wird von seiner Mutter dazu verdonnert, sich seiner Klassenkameradin Rachel anzunehmen, die an Leukämie erkrankt ist. Natürlich wird aus der Zwangsgemeinschaft echte Freundschaft. Doch für den permanent um sich selbst kreisenden Greg ist sie vor allem ein willkommenes Ventil zur Aufbesserung des eigenen Selbstwertgefühls: Wie er Rachel Lektionen über den „richtigen“ Umgang mit ihrer Erkrankung erteilt, ist unangenehm anzuschauen – erst recht, wenn der Film ihn dafür schließlich zum Helden verklärt. Krankheiten mit leichter Hand aufzubereiten ist immer ein schwieriges Unterfangen, verläuft zwischen Trost und Verlogenheit doch nur ein schmaler Grat. In „Ich und Earl und das Mädchen“ kommt noch mangelndes Taktgefühl hinzu, denn Regisseur Alfonso Gomez-Rejon nimmt jede Gelegenheit wahr, sein Publikum auf Kosten der Kranken zu manipulieren. Dass der zunächst recht erfindungsreiche, später konventionell inszenierte Teeniefilm zum Kritikerliebling des Sundance-Festivals avancierte, lässt sich allenfalls mit seiner kalkulierten Anbiederung an ein Arthauspublikum erklären – Greg ist nämlich nicht nur Egomane, sondern auch cinephil, weshalb hier im Minutentakt etablierte Filmklassiker zitiert werden. (sb)

Prädikat besonders wertvoll

  • Ich und Earl und das Mädchen (Filmbild 2)
  • Ich und Earl und das Mädchen (Filmbild 3)
  • Ich und Earl und das Mädchen (Filmbild 4)
  • Ich und Earl und das Mädchen (Filmbild 5)