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Houston (2012)

Houston (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Regungslos steht Clemens Trunschka (Ulrich Tukur) auf dem Dach eines Hochhauses. Sein Oberkörper ist nackt, am Horizont versinkt die Abendsonne und taucht die Stadt Houston in warmes rotes Licht. Langsam öffnet Trunschka die Augen, blickt in die Kamera und man selbst scheinbar direkt in seine Seele – die Seele eines alkoholkranken Headhunters, der nach Texas gereist ist, um im Auftrag eines deutschen Automobilkonzerns den amerikanischen CEO von Houston Petrol als Vorstandsvorsitzenden anzuwerben. Eine Mission, die nicht gelingen will — ebenso wenig wie die intensive Reise in die finsteren Abgründe von Trunschkas Seele, die der Pressetext zum Film verspricht. Bastian Günther erzählt seine Geschichte vom Zerfall einer Persönlichkeit in künstlich-sterilen Bildern, die ästhetisch begeistern, es aber unmöglich machen, eine Verbindung zum Protagonisten aufzubauen. Man leidet nicht mit Trunschka, wenn er von zwei Schlägern verprügelt wird und zu Boden geht, sondern erfreut sich am technischen Kniff, mit dem sich das Bild um 90 Grad dreht. Die bewegungsarme Kamera setzt die emotionale Resignation und Regungslosigkeit Trunschkas optisch perfekt um — nur als Zuschauer fühlt man einfach nichts. (no)

  • Houston (Filmbild 2)
  • Houston (Filmbild 3)
  • Houston (Filmbild 4)
  • Houston (Filmbild 5)