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Hannah Arendt (2012)

Hannah Arendt (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Margarethe von Trotta hat sich für ihr biografisches Drama über die politische Theoretikerifn, die schon früh vor den Nazis nach Paris und schließlich in die USA floh, auf die Zeit Anfang der 60er-Jahre konzentriert. Gerade erst hat der israelische Geheimdienst Mossad den Naziverbrecher Adolf Eichmann aus Argentinien nach Israel entführt, um ihn dort vor Gericht zu stellen. Mit ihrer Entscheidung, von diesem Prozess zu berichten, erntet Arendt ersten Widerspruch. Mit ihrer Demaskierung des vermeintlichen Monsters als banalen Menschen, der mangels Reflexion nicht fähig zur Moral sei und lediglich Befehle empfangen habe, entfacht sie einen Sturm der Entrüstung, engste Freunde wenden sich von ihr ab, man beschimpft sie als Nazihure. Genau diese Kompromisslosigkeit im Denken aber ist eine Lebensmaxime Arendts gewesen. Barbara Sukowa spielt sie in dieser existenziellen Lebensphase grandios reduziert, während von Trotta mit ihrer kammerspielartigen Inszenierung das diesem Thema angemessene visuelle Konzept findet – trotz manchmal übermäßiger Verwendung von Schuss-Gegenschuss-Einstellungen. (jw)

  • Hannah Arendt (Filmbild 2)
  • Hannah Arendt (Filmbild 3)
  • Hannah Arendt (Filmbild 4)
  • Hannah Arendt (Filmbild 5)