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Green Room (2016)

Green Room (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Als Punkband auf einem Rechtsrock-Gig spielen: keine gute Idee. Dann auch noch „Nazi Punks Fuck off“ von den Dead Kennedys singen: eine noch viel schlechtere. Die Jungs von The Ain’t Rights (u. a. Anton Yelchin) machen genau das, als sie versehentlich vor einer Horde Neonazis auftreten – und müssen sich schon bald im sogenannten green room hinter der Bühne verbarrikadieren, nachdem sie Zeugen eines Mordes werden. Um sich gegen Anführer Darcy (Patrick Stewart als eine Art Naziversion von „Breaking Bad“-Walter White) und seine Schergen zu verteidigen, werden die unbedarften Musiker zunächst selbst zu Geiselnehmern, bevor sie sich ihren blutigen Weg nach draußen bahnen. Charakterzeichnung hat in Jeremy Saulniers Quasi-Horrorfilm das Nachsehen – als ungestüm vorwärts drängender Survivalthriller mit vereinzelten Brüchen in den Gesetzmäßigkeiten des Genres funktioniert „Green Room“ aber durchaus. Saulnier verzichtet auf Ironie, entzieht der Gewalt dabei jeden kathartischen Effekt; der verschachtelte Backstagebereich des Nazischuppens wirkt wie ein Vorhof zur Hölle, Nazi-Insignien säumen die Gänge, schwere Gitarrenriffs zersägen die Luft. Bis eine lakonische Schlusspointe das Inferno beendet und erschöpft die Frage stellt: Wozu das alles? (sb)

  • Green Room (Filmbild 2)
  • Green Room (Filmbild 3)
  • Green Room (Filmbild 4)
  • Green Room (Filmbild 5)