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Frau Ella (2013)

Frau Ella (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wo Matthias Schweighöfer draufsteht, ist oft eine etwas ausgelutschte Liebesgeschichte drin. In „Rubbeldiekatz“, „Schlussmacher“ oder „Russendisko“ spielt er den Lässigen, irgendwo zwischen Tagträumer und Narziss, der seine Flamme erst vergrault, in ihr aber schließlich doch die große Liebe findet. Gemessen an diesem Schema ist „Frau Ella“ weniger vorhersehbar: Die Geschichte dreht sich nämlich hauptsächlich um die 87-jährige Ella Freitag (herzerwärmend: Kubitschek), die unerwartet in Saschas (Schweighöfer als Taxifahrer mit Physikum) Leben tritt und sich zusammen mit ihm und seinem schrulligen Freund Klaus (Diehl) auf den Weg nach Frankreich macht — dort suchen die drei nach Ellas großer Liebe. Das sieht dann wiederum verdächtig nach Roadmovieklischee aus, wenn die Kamera das Trio aus der Vogelperspektive im cremefarbenen Oldtimercabrio über Golden Gate Bridge-artige Brücken und durch goldene Getreidefelder begleitet. Das überwältigende Freiheitsgefühl gipfelt im obligatorischen Jubelschrei — und spätestens dann denkt man: Da kommt nichts Spannendes mehr. Nun, nicht ganz, denn der Film vermeidet das erwartbare Happy End und verleiht so seiner eigentlich schlichten Moral mehr Gewicht: Am Ende bereut man nicht seine Fehler, sondern die Dinge, die man nicht getan hat. (no)

  • Frau Ella (Filmbild 2)
  • Frau Ella (Filmbild 3)
  • Frau Ella (Filmbild 4)
  • Frau Ella (Filmbild 5)
  • Frau Ella (Filmbild 8)