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Es war einmal Indianerland (2016)

Es war einmal Indianerland (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Der perfekte Sommer des 17-jährigen Mauser verwandelt sich in einen Albtraum, als sein Vater seine Frau umbringt. Coming of Age

Filminhalt

Schon nach fünf Minuten ist man sich auch in Unkenntnis der Vorlage sicher, dass es sich hier um die Adaption eines Jugendromans halten muss, geschrieben aus der Ich-Perspektive. Apologeten der Werktreue mögen das als Qualität auffassen – beurteilt man das Kino aber nach seinen eigenen Maßstäben, ist die Textgebundenheit von İlker Çataks Spielfilmdebüt vor allem ein Zeichen von Fantasielosigkeit: Es fehlt der Geschichte um Hobbyboxer Mauser (Leonard Scheicher), der durch ungewöhnliche Umstände in nur wenigen Tagen erwachsen werden muss, an einem eigenständigen filmischen Vokabular. Wird eine Figur etabliert, dann friert das Bild ein, der Name steht in greller Schrift im Bild, und Mauser stellt sie uns aus dem Off vor – ein Stilmittel, das nicht einmal mehr Quentin Tarantino verwendet, der es einst populär machte. Der Rest wirkt ähnlich abgenutzt: das hölzerne und gleichzeitig exponierte Spiel der Darsteller; die flachen Lebensweisheiten; der laute, aber timingbefreite Humor. Und obendrein entpuppt sich der vermeintlich unangepasste Film als recht wertkonservativ, wenn Mauser den Sex mit seiner Flamme Jackie ausschlägt, weil später ja noch die Frau fürs Leben wartet. sb

  • Es war einmal Indianerland (Filmbild 4)
  • Es war einmal Indianerland (Filmbild 2)
  • Es war einmal Indianerland (Filmbild 3)
  • Es war einmal Indianerland (Filmbild 5)