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Elling (2001)

Elling (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die beiden mild gestörten Psychiatriepatienten Elling (Ellefsen) und Kjell Bjarn (Nordin) ziehen in ihre erste eigene Wohnung. Der aggressiv ängstliche Elling hat Angst vor dem Telefonieren und würde sich am liebsten in den vier Wänden verstecken, während der gutmütig-tumbe Kjell Bjarne nur eins will: fressen – und endlich ficken. Gemeinsam gehen sie das größte Abenteuer ihres Lebens an: den Alltag. Petter Næss hat die tragikomische Romanvorlage von Ingvar Ambjørnsen behutsam und mit viel Spielraum für die Spleens der beiden Lebens-Neulinge inszeniert. Mit der Neugier und Schüchternheit von Kindern stolpern sie in den Supermarkt und durch die Welt; lernen Freunde kennen, rennen panisch vor Nähe davon und werden doch magisch angezogen von dem Glücksgefühl namens Normalität. Eine kleine, sanfte Geschichte, die tief rührt, weil man Außenseitern, die ihr Glück finden, immer besonders heftig die Daumen drückt. Ellefsen und Nordin geben ihren modernen Narren Größe in der Beschränkheit: Als Kjell Bjarne endlich kurz vor dem ersten Sex steht, hat er wie immer eine dreckige Unterhose an. Da leiht Elling ihm einfach seine. Die Dummen sind irgendwie auch die Könige der Welt, denn sie kennen keine Missgunst. Und sind uns damit meilenweit voraus. Der Roman „Blutsbrüder“ ist bei Piper erschienen. (vs)

  • Elling (Filmbild 2)
  • Elling (Filmbild 3)
  • Elling (Filmbild 4)
  • Elling (Filmbild 5)