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Edelweißpiraten (2004)

Edelweißpiraten (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Die Stimme aus dem Off spricht kölsch, die Mundart der Karnevalisten und „Big Brother“-Containerinsassen. Der Kontrast zu dem, was sie erzählt, könnte nicht drastischer sein. Köln 1944: In den zerbombten Straßen warten Jungs wie Karl (Stebunov) und Peter (Simon Taal) auf das Kriegsende. Sie malen Parolen an die letzten noch stehenden Mauern, nennen sich „Edelweißpiraten“ und sind vor allem eins: ziemlich harmlos. Das ändert sich jedoch, als sie auf den entflohenen KZ-Häftling Hans (Bela B.) treffen. Der ermutigt sie zum Widerstand und nimmt in Kauf, dass die Edelweißpiraten ins Visier der Gestapo geraten … Anders als „Sophie Scholl“ widmet sich der Film dem unbekannten und manchmal auch dilettantischen Widerstand. Das ist durchaus gewollt, denn gegenüber den planlosen Bubenstreichen der Edelweißpiraten wirkt die Gestapo umso bedrohlicher. Trotzdem: Die Jungs sind zu harmlos, als dass Spannung aufkäme. Erst gegen Ende, wenn Anführer Karl von der Gestapo in die Mangel genommen wird, ändert der Film sein Gesicht: dunkle Kellerräume, kaltes, metallisches Licht und ein beängstigend guter Jochen Nickel als Nazi-Folterknecht setzen optisch das um, was man die Stunde davor nicht gemerkt hatte: dass es damals um Leben und Tod ging. (fs)

  • Edelweißpiraten (Filmbild 2)
  • Edelweißpiraten (Filmbild 3)
  • Edelweißpiraten (Filmbild 4)
  • Edelweißpiraten (Filmbild 5)