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Die Wolken von Sils Maria (2014)

Die Wolken von Sils Maria (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Vor über 20 Jahren brillierte die Schauspielerin Maria in dem Theaterstück „Maloja Snake“ als bitchy Sigrid, die ihre alternde Geliebte Helena in den Suizid treibt. Jetzt will ein gefeierter Jungregisseur das Stück neu inszenieren, wieder mit Maria – aber die soll jetzt Helena spielen. Maria verkriecht sich mit ihrer Assistentin in einem Schweizer Chalet und versucht, sich dem Theatertext anzunähern … Nach großen Zeittableaus wie „Carlos – Der Schakal“ und „Die wilde Zeit“ hat sich Regisseur Olivier Assayas auf das ganz kleine Format konzentriert: Ein Großteil des Films besteht aus Textarbeit zwischen Maria (großartig zwischen Würde und Zerfall: Juliette Binoche) und ihrer Assistentin Valentine (ein Hipsterherzchen: Kristen Stewart). Textarbeit, die sich auf den Film auswirkt. Der tragische Liebes-Macht-Diskurs aus „Maloja Snake“ wird zum Liebeskrieg zwischen Maria und Valentine – und in einer raffinierten Volte auch zur Liebesgeschichte zwischen Kunstfilm und Popcornkino, was ein versteckter Link zu Assayas’ 96er-Meisterwerk „Irma Vep“ ist. Und auch wenn die Bildsprache diese Raffinesse nicht immer nachvollzieht: Wer hier ein verschachteltes Spiel mit Bedeutungsebenen sehen möchte und nicht nur das Zwischenwerk eines Regisseurs an der Grenze zum geschmäcklerischen Bildungsbürgerkino – der sieht es auch. (fis)

  • Die Wolken von Sils Maria (Filmbild 2)
  • Die Wolken von Sils Maria (Filmbild 3)
  • Die Wolken von Sils Maria (Filmbild 4)
  • Die Wolken von Sils Maria (Filmbild 5)
  • Die Wolken von Sils Maria (Filmbild 8)