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Die Wildente (2015)

Die Wildente (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Verfilmung eines Stückes von Henrik Ibsen: Die Hochzeit des Vaters bringt einen Mann zurück in seine Heimatstadt.

Filminhalt

Simon Stone kommt als Regisseur nicht von Henrik Ibsen los. Der australische Theatermacher hat sich mit den Dramen des norwegischen Nationaldichters in wenigen Jahren einen Ruf als Wunderkind der Bühnenszene erarbeitet, mit Inszenierungen unter anderem in München, Wien, Basel und Hamburg. Und auch die erste Kinoarbeit des 32-Jährigen ist ein Ibsen-Stoff: das 1884 erschienene Drama „Die Wildente“, von Stone ins Australien der Gegenwart verlegt, ansonsten allerdings recht vorlagengetreu inszeniert, zumal das nebelverhangene, hügelige New South Wales hier überraschend skandinavisch kühl anmutet. Die Inszenierung erinnert an Stones Theaterarbeiten. Der Regisseur verbeißt sich in einen Stoff, macht ihn durch die Schauspieler, die Ausstattung, den ästhetischen Blick zu seinem eigenen Werk, ohne dass sich am eigentlichen Charakter des Dramas Grundlegendes ändert. Bei dieser Kino-„Wildente“ führt der Blick zur Nebenfigur Hedvig (Odessa Young, neben deren Präsenz Stars wie Geoffrey Rush und Sam Neill verblassen), der Tochter in Ibsens Stück – im Original läuft Stones Film folgerichtig unter dem Titel „The Daughter“. Aber Vorsicht: Nicht einmal das ist ein echter Eingriff in die Vorlage, denn schon dort gibt es Andeutungen, dass mit der titelgebenden „Wildente“ in Wahrheit Hedvig gemeint ist. Stone ist vor allem ein sehr genauer Ibsen-Leser. fis

  • Die Wildente (Filmbild 2)
  • Die Wildente (Filmbild 3)
  • Die Wildente (Filmbild 4)
  • Die Wildente (Filmbild 5)