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Die Unerzogenen (2007)

Die Unerzogenen (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Kichernd hängen die Kids auf dem Sofa. Sie haben sturmfreie Bude, rauchen und gucken Pornos. Alle haben Spaß – nur die 14-jährige Stevie (Céci Chuh) nicht. Denn sie hat die Pornos und die Drogen auch zu Hause: Ihre Eltern sind Hippies, und für das Mädchen ist es absolut normal, dass in dem einen Zimmer gedealt, in dem anderen gevögelt und im dritten lautstark gestritten wird. Wogegen also soll sie rebellieren? Stevie wünscht sich nichts mehr als Normalität und Verlässlichkeit. Die hofft sie zu finden, nachdem sie mit ihren Eltern (Birol Ünel und Pascale Schiller) aus Portugal in die deutsche Provinz gekommen ist, wo sich die Familie vor der Polizei versteckt. Ruhig und eindringlich arbeitet Regisseurin Pia Marais, deren Eltern selbst Hippies waren, ihre Kindheit auf: die vielen Impulse; die frühe Konfrontation mit fremden Ländern und Sprachen; die Erfahrung des grenzenlosen Chaos. Unerzogen ist dabei nicht ihre Protagonistin, die in ihrer Hilflosigkeit jeden duzt. „Die Unerzogenen“ sind deren Eltern, die ihre Tochter fragen müssen, wie häufig sie im vergangenen Jahr eigentlich in der Schule war. Stevie selbst bleibt eine traurige Außenseiterin – zu erwachsen, um sich mit Gleichaltrigen anfreunden, zu stark von der Erfahrung der Instabilität geprägt, um in sich selbst eine Heimat finden zu können. (bl)

  • Die Unerzogenen (Filmbild 2)
  • Die Unerzogenen (Filmbild 3)
  • Die Unerzogenen (Filmbild 4)
  • Die Unerzogenen (Filmbild 5)