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Die defekte Katze (2018)

Die defekte Katze (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Nach ihrer arrangierten Heirat zieht Iranerin Mina zu ihrem Mann nach Deutschland. Sanfte Bilder, starke Hauptfigur.

Filminhalt

Wenn Mina (Pegah Ferydoni) und Kian (Hadi Khanjanpour) in ihrem Ehebett liegen, ist das Zimmer durch den Vorhang in orangenes Licht getaucht. Das sieht nach Wärme aus, nach Geborgenheit – doch zwischen den beiden liegt eine unüberwindbare Distanz. Die beiden kennen sich kaum, ihre Heirat wurde von den Eltern arrangiert, und Mina ist gerade aus dem Iran zu Kian gezogen, der seit Jahren in München lebt. Statt auf einen klischeebehafteten Kulturclash setzt Regisseurin Susan Gordanshekan auf eine vielschichtige Hauptfigur: Mina ist studierte Elektrotechnikerin, trägt eine bunte Bomberjacke und geht auch alleine in die Disco. Neben ihr bleibt Kian zwar etwas blass und unfertig, trotzdem sind es die Momente zwischen den beiden, die den Film tragen. Die Kamera zeigt mit Bedacht, wie sie sich annähern und wieder voneinander entfernen. Dabei wird Minas Katze zum Blitzableiter für alles Unausgesprochene und das Schwimmbad zum Zufluchtsort vor der aufgezwungenen Intimität. Ein sanfter Film, der nachdenklich macht, statt zu polarisieren. mm

  • Die defekte Katze (Filmbild 2)
  • Die defekte Katze (Filmbild 3)
  • Die defekte Katze (Filmbild 4)
  • Die defekte Katze (Filmbild 5)