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Die Bourne Verschwörung (2004)

Die Bourne Verschwörung (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Jason Bourne (Matt Damon), CIA-Attentäter mit Amnesie, versteckt sich mit Freundin Marie (Potente) in Indien. Als ihn ein Killer aufgespürt und Marie erschießt, kehrt die Ein-Mann-Waffe Bourne nach Europa zurück – mitten hinein in eine Verschwörung innerhalb des US-Geheimdienstes … Der Film ist handwerklich perfekt. Doch sieht er dabei aus wie das Werk eines Epileptikers, der mal gute Zeiten (Handkamera) und oft schlechte (Reißschwenks, Wischblenden, Wackelästhetik) hat und das vermehrt, wenn’s hektisch wird. Damon schaut zeitweise so stoisch drein, dass Buster Keaton neidisch wäre. Aber es passt zur Rolle des roboterhaft funktionierenden Killers, der die Instinkte eines Predators hat. Das Tempo, das anfangs noch packt, ist schnell eine Hypothek für den gesamten Film, denn es steht einer wichtigem Komponente im Wege: der Handlung. Damon hetzt 2/3 des Films durch Berlin, als hätte er ein Touristenticket mit der Auflage, in 48 Stunden an jedem Ort der Stadt gewesen zu sein. Die raue Ästhetik und kalte Brutalität des Vorgängers gehört auch zu den Opfern der Dynamik. Nur einmal, wenn Bourne sich einen heftigen Zweikampf mit einem Undercoveragenten liefert, kommt es wieder hoch: das beklemmende Gefühl des Erstlings, dass jeder Büroangestellte ein kaltblütiger Regierungskiller sein könnte – selbst in einem Vorort von München! Eine Vorstellung, erschreckender als der ganze Film. (vs)