Zum Inhalt springen

Der Verdingbub (2011)

Der Verdingbub (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Verdingkinder – ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Schweiz. Bis 1950 bot man Waisen und Scheidungskinder den Bauern als Arbeitskräfte an. Der zwölfjährige Max (Max Hubacher) wird an den schlecht laufenden Hof der Bösigers (Stefan Kurt, Katja Riemann) abgegeben, obwohl er eigentlich Handorgelspieler werden will. Als Scheidungskind Berteli (Lisa Brand) auf den Hof kommt, träumt Max von der gemeinsamen Flucht … Regisseur Markus Imboden inszeniert dieses schmerzliche Thema, den staatlichen Sklavenhandel und die Grausamkeit der Lebensumstände der Kinder ohne Kindheit als glattgebügelte, plumpe Degeto-Produktion für ARD-Gucker: Die Weite der Schweizer Berge klammert der Film komplett aus, verharrt meist in Halbtotalen und Nahaufnahmen. Zudem sprechen Kurt und Riemann mal mit, mal ohne Akzent, und Riemann scheint sich gebückt und mit falschen Zähnne in der Rolle der Hexe in „Hänsel und Gretel“ zu wähnen. Den Schmähpreis für die am meisten verharmlosende Vergewaltigungsszene des Jahres heimst das Drama auch noch ein. Diese fiktionale Aufarbeitung haben die Verdingkinder nicht verdient. (vs)

  • Der Verdingbub (Filmbild 2)
  • Der Verdingbub (Filmbild 3)
  • Der Verdingbub (Filmbild 4)
  • Der Verdingbub (Filmbild 5)