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Der König tanzt (2000)

Der König tanzt (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wenn der König tanzt, herrscht ergriffenes Schweigen. Sein jugendlicher, glatter Körper ist über und über mit Gold bemalt. Der Blick starr und gebieterisch. Seine Tanzschritte sind stampfend und verkünden mit jedem Schritt: Ich bin der Herrscher. L’état, c’est moi. Allein diese Eingangssequenz – eine Aufführung am königlichen Hof des jungen Ludwig XIV. (Benôit Magimel) – charakterisiert aufs Genaueste sein Selbstbild. Der französische Herrscher liebt die Künste, aber noch viel mehr sich selbst. Und der Komponist Jean-Baptiste Lully (Boris Terral) hebt dazu den Taktstock und liefert den Soundtrack zur Demonstration der Macht. Corbiau („Farinelli“) hat sich erneut ein musikalisches Thema gewählt und mit – im wörtlichen Sinne – barocker Pracht umgesetzt. „Der König tanzt“ rekapituliert die Geburt der Oper aus dem Geiste des Tanzes, beleuchtet das Verhältnis von Kunst und Politik, erzählt in geradezu klassischem Dramenaufbau den Aufstieg und Fall Lullys. Und er ist nicht zuletzt ein vielschichtiges, opulent bebildertes Porträt Ludwig XIV. (ascho)