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Der Hals der Giraffe (2003)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Der Hals der Giraffe“ hieß die Buchhandlung, die Paul (Claude Rich) einst mit seiner Frau im französischen Küstenort Biarritz führte. Inzwischen ist Paul ein einsamer Greis und wartet im Altersheim auf den Tod. Bis seine neunjährige Enkelin Mathilde (großartig: Louisa Pili) der Mama (Sandrine Bonnaire) ausreißt vor seinem Bett steht und gemeinsam mit dem Großvater ihre Oma suchen will, die die Familie vor 30 Jahren wegen eines anderen Mannes verließ … Die Geschichte einer zerrütteten Sippe gäbe massenweise melodramatische Szenen her. Doch Autorenfilmer Safy Nebbou verzichtet in seinem ersten Langfilm auf Kitsch und zuviel Befindlichkeit. Stattdessen inszeniert er ein unaufgeregtes Drama über die Unveränderlichkeit der Vergangenheit und die große Kunst, Fehler zu verzeihen. Ein poetischer Film, der viel Raum lässt für eigene Emotionen. (jul)