Zum Inhalt springen

Der General (1998)

Der General (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der “General” heißt Martin Cahil. Er ist selbsternannt und seine Armee ein Haufen von Dieben, die von den Reichen Dublins nehmen – und alles behalten. Die Schwächen seiner Schmalspurorganisation glich Cahill mit Gerissenheit und Improvisation aus. Diese wahrhaft mythische Figur hat wirklich existiert: Der Meisterdieb, dem es immer wieder gelang, Polizei und Jusitz zu entgehen, trieb sein Unwesen, bis er der IRA in die Quere kam, sich auch noch geschäftlich mit der protestantischen Terroristen-Konkurrenz einließ und eliminiert wurde. Großartig ist Brendan Gleeson als speckhaariger, übergewichtiger Prolet, der streng nach moralischen Grundsätzen lebt: kein Alkohol, keine Drogen, aber offene Bigamie und Gangsterehre – wer gegen die verstößt, wird auf den Billiardtisch genagelt. Ebenso großartig Jon Voight als sein Gegenspieler Inspektor Ned Kennedy, dem das Streben nach Gerechtigkeit unmerklich zu einem persönlichen Rachefeldzug wird. “Der General” ist John Boormans stimmigster Film seit “Point Blank”. Die schwarz-weiß gefilmte Dubliner Stadtlandschaft verströmt eine Kälte, um die ein Farbfilm die Geschichte betrogen hätte. (rr)