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Der Dieb (1997)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Rußland 1952: „Papa, mein Papa!“ – ein kleiner Junge stolpert verzweifelt durch einsame Schneeweiten. Sanya ist sechs, und in geisterhaften Wunschvisionen erscheint ihm sein unbekannter Vater immer wieder. Die Erscheinungen enden, als seine Mutter sich in den jungen Offizier Tonya verliebt. Dessen brutale Männlichkeit und Autorität faszinieren Sanya – und ängstigen ihn zugleich. Doch sein neuer Vater entpuppt sich als eiskalter Dieb, der nicht nur Menschen ihres Hab und Guts beraubt, sondern auch Sanya am Ende seine Hoffnung auf einen liebenden Vater nimmt. In einfacher poetischen Sprache erzählt Regisseur Chukhrai in Sanyas Schicksal zur Zeit Väterchen Stalins symbolisch die konflikthafte Suche einer ganzen Nachkriegsgeneration nach ihren Phantomvätern – ein lobenswertes Unterfangen – doch kurz vor der Jahrtausendwende vielleicht ein wenig zu spät. (ik)