Der Biber (2010)

Als der depressive Walter (Mel Gibson) im Suff eine Biberhandpuppe findet, ändert sich sein Leben radikal. Fortan artikuliert er sich durch das Stofftier, was sein Leben in die rechte Bahn zu lenken scheint. Doch die Puppe ist eigenwillig – und wird schon bald vom Lebensretter zum Über-Ich … Regisseurin und Filmehefrau Jodie Foster verliert bei dem erzwungenen Versuch, mehrere Schauplätze zu eröffnen, das Gespür für jeden einzelnen: So buhlt mal am Rande, mal im Zentrum des Films Walters Sohn um Nora (Jennifer Lawrence, „Winter’s Bone“). Auf der anderen Seite versucht Walter, sein Leben zu ordnen. Eine handgreifliche Auseinandersetzung hier, eine papaphobe Sinnkrise da: Die Verknüpfung der Handlungsstränge ist fadenscheinig, die Musik fungiert als emotionaler Wegweiser mit der Subtilität eines Holzhammers. Und mittendrin agiert Mel Gibson zwischen Laientheater und Seifenoper-Overacting. Vielleicht hätte er die Hauptrolle lieber ganz dem Biber überlassen sollen … (lan)