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Der Architekt (2008)

Der Architekt (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Georg Winter (großartig: Josef Bierbichler) ist ein Elefant im Porzellanladen der Gefühle. Grob und rücksichtslos stapft er durchs Leben, und wer oder was ihm nicht passt, bleibt auf der Strecke. Als seine Mutter stirbt, wird er jedoch mit seiner Vergangenheit konfrontiert: Zur Beerdigung reist der Hamburger Architekt mitsamt Ehefrau und seinen beiden Kindern in sein Tiroler Heimatdorf. Im winzigen Elternhaus Winters muss die Familie ungewohnt eng zusammenrücken, zudem trifft der misanthropische Familienvater seine Jugendliebe wieder, mit der er ein sorgfältig gehütetes Geheimnis teilt. Plötzlich funktioniert Winters Überlebenstaktik – Probleme ignorieren und totschweigen – nicht mehr …

„Der Architekt“ überlässt den Zuschauern Spekulationen

Regisseurin Ina Weisse gelingt in ihrem Spielfilmdebüt das Kunststück, vor dem Hintergrund endloser schneebedeckter Berghänge ein beinahe klaustrophobisches Drama zu erzählen. Ihrem Alltag entzogen, werden die vier Familienmitglieder mit der Brüchigkeit ihrer als selbstverständlich erachteten Verbindung konfrontiert und sehen sich mit einem Mal ungeahnten Sehnsüchten, Ängsten und Schuldgefühlen gegenüber. Ihr Ensemble hat Weisse perfekt zusammengestellt: Neben Bierbichler brilliert Sophie Rois als die pragmatische Jugendliebe, Sandra Hüller und Matthias Schweighöfer harmonieren als schweigsames Geschwisterpaar. Einzig die Geschichte selbst holpert an einigen Stellen. Dann nämlich, wenn Weisse sich in Andeutungen verliert, um den Zuschauer anschließend seinen eigenen Spekulationen zu überlassen. (jul)

  • Der Architekt (Filmbild 2)
  • Der Architekt (Filmbild 3)
  • Der Architekt (Filmbild 4)
  • Der Architekt (Filmbild 5)