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Das blaue Zimmer (2014)

Das blaue Zimmer (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Mathieu Amalrics Georges-Simenon-Adaption birgt viele Elemente eines Films von Claude Chabrol: eine Ehe, die nur noch als bürgerliche Fassade existiert, eine heimliche Affäre, und dann geschieht ein Mord. Julien Gahyde (Amalric selber) wird für den Tod seiner Frau Delphine verantwortlich gemacht, die er mit der Apothekerin Esther (Stéphanie Cléau) betrogen hat – Woche für Woche, in einem Hotelzimmer mit dunkelblauen Wänden … Anders als Chabrol, der selber zwei Simenon-Romane verfilmt hatte, setzt der französische Schauspieler Amalric in seiner zweiten Regiearbeit nach dem beachtlichen Debüt „Tournée“ mehr auf äußere Cleverness denn auf innere Spannung – das psychologische Potenzial des Stoffes bleibt weitgehend ungenutzt. „Das blaue Zimmer“ scheitert ausgerechnet an Amalrics formalen Ambitionen: Er verzichtet auf eine lineare Erzählweise, springt im Minutentakt zwischen filmischer Gegenwart und Rückblenden hin und her – und lässt dadurch in der knappen Laufzeit von 75 Minuten weder inhaltliche Tiefe noch Empathie für seine Figuren zu. (sb)

  • Das blaue Zimmer (Filmbild 2)
  • Das blaue Zimmer (Filmbild 3)
  • Das blaue Zimmer (Filmbild 4)
  • Das blaue Zimmer (Filmbild 5)