Zum Inhalt springen

Dark City (1998)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Was wäre, wenn Tim Burton eine gothische Variante von „Momo“ drehte, die zugleich kafkaesker Alptraum und expressionistischer Film noir mit einem Protagonisten ohne Gedächtnis wäre? Das wäre wohl „Dark City“. Doch nicht der „Batman“-Macher Burton, sondern „Die Krähe“-Regisseur Proyas schuf das düster-surreale Spektakel, das mal fasziniert und mal verwirrt. John (Sewell) hetzt als Held durch die dunkle Stadt, in der die mysteriösen „Strangers“ die Zeit anhalten, um die Seelen der Menschen zu erforschen, indem sie ihre Gedächtnisse austauschen. Mehr dem mystischen Märchen als dem Science-fiction-Effektfest verpflichtet, profitiert der Film von seiner ungewöhnlichen Besetzung, den fulminanten Bauten und dem Glauben an die Kraft der Individualität. Und obwohl all seine Zutaten aus der jüngeren Kulturgeschichte stammen, gelingt es Proyas, seinem Ideen-Sammelsurium ein eigenes Gesicht zu geben. Genrefans werden dieses kraftvolle Augenfutter gierig verschlingen, Cineasten an der Bilderflut zu knabbern haben. Viel zu sehen gibt es allemal. (vs)