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Dame, König, As, Spion (2011)

Dame, König, As, Spion (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

George Smiley, Protagonist der Spionageromane von John le Carré, ist die Antithese zu James Bond: Hornbrille, akribisch, stoisch wie Buddha. London 1973: Aus dem Ruhestand zurückgeholt, soll Smiley im britischen Geheimdienst MI6 einen russischen Doppelagenten enttarnen. Wo 007 auf Körper und Knarre setzt, ist Smileys Waffe sein Intellekt. Erkenntnisse gewinnt er in langen Gesprächen, bei denen er kein Wort verschwendet. Gerade das gemächliche Tempo speist hier die Spannung. Gary Oldman steht als Topspion Alec Guinness in nichts nach, der Smiley in den 70ern in der siebenteiligen (!) BBC-Serie verkörperte. Die Kinoadaption muss diesen Stoff verknappen. Statt jedes Puzzleteil des Romans aufzugreifen, funktioniert der Film über die Atmosphäre: Durch matte, rauchvernebelte Braungrautöne transportiert Regisseur Alfredson ein Gefühl von Paranoia und Vergeblichkeit. Nicht Staaten allein stehen hier im Kalten Krieg, auch Individuen mit sich selbst. Zugleich dürfte die Neuauflage ein Testballon für Fortsetzungen sein: le Carré hat insgesamt fünf Smiley-Romane geschrieben. (mcs)

Prädikat besonders wertvoll

  • Dame, König, As, Spion (Filmbild 2)
  • Dame, König, As, Spion (Filmbild 3)
  • Dame, König, As, Spion (Filmbild 4)
  • Dame, König, As, Spion (Filmbild 5)