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Cemetery of Splendour (2015)

Cemetery of Splendour (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein gallertartiges Wesen im See, an einer mysteriösen Schlafkrankheit leidende Soldaten im Hospital, ein Mensch defäkiert im Hocken in den Dschungel, lebendige Schreinfiguren, tote Könige, die in Unsichtbar-Sichtbaren weiter ihre Kämpfe führen: zu schreiben, der Film des unabhängigen thailändischen Künstlers und Filmemachers Apichatpong Weerasethakul sei ungewöhnlich und erfordere die Bereitschaft, sich von allen Sehgewohnheiten zu lösen, ist fast untertrieben. Weerasethakul, der mit seinem letzten Werk „Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben“ (2010) in Cannes die Goldene Palme gewann, entspinnt eine Welt zwischen Mythen und Wirklichkeit, Traum und Wahrheit, Legenden und Geistern – und selten weiß man, was gerade was ist. Das macht „Cemetery of Splendour“ zu einem Film, den man stets zwischen Faszination und Unverständnis rezipiert, wenn man keine fundierten Kenntnisse von thailändischer Kultur, Politik und Gesellschaft besitzt. Und den ganz in seiner Bedeutung zu umfassen wohl nur Weerasethakul selbst vermag. Einem selbst bleibt eine Erfahrung, die an einen leichten Schlaf erinnernt. Wenn man beim Filmgucken dann doch mal hinübergleitet in einen echten Dämmerzustand – dann ist das diesem seltsam somnambulen Kunstwerk sicher auch recht. (vs)

  • Cemetery of Splendour (Filmbild 2)
  • Cemetery of Splendour (Filmbild 3)
  • Cemetery of Splendour (Filmbild 4)
  • Cemetery of Splendour (Filmbild 5)