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Catch Me If You Can (2002)

Catch Me If You Can (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Frank W. Abagnale Jr. (DiCaprio) war falscher Doktor, Co-Pilot, Anwalt und echter Scheckbetrüger, bevor er 21 wurde. FBI-Agent Hanratty (Hanks) war sein Verfolger, Vertrauter und später sein Freund. Spielbergs Version der wahren Story ist ein Schurkenstück ohne Tiefgang. Spielberg ist immer dann besten, wenn er seine infantilen Fantasien ausleben kann: Schatzjäger in „Indiana Jones“, Saurier in „Jurassic Park“. Im reinen Erzählkino bleibt er ein Lehrling, der Neuschwanstein baut, wenn Burg Pottenstein verlangt war. Die Jagd nach dem juvenilen Trickbetrüger glänzt mit sonnendurchfluteten Sets, 60er-Look und schnellen Szeneriewechseln. Ein perfektes Produkt. Doch es geht nicht um äußerliche Perfektion, sondern innere Geschlossenheit. Die Geschichte Abagnales ist eine menschliche Geschichte, denn der Knabe wurde wegen der Demütigung seines Vaters durch die IRS zum Straftäter. Und Menschen werden nicht wahrhaftiger, wenn man sie fehlerfrei ausleuchtet. DiCaprio müht sich, doch tiefe charakterliche Vorgänge darzustellen, ist seine Sache nicht. Spannung zwischen ihm und dem behäbigen Hanks bleibt aus, Der Film ist eine konstant überdehnte Metallspirale, die einfach nicht zurückschnappt. Man wartet und wartet. Und irgendwann verliert man das Interesse. (vs)