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Caramel (2007)

Caramel (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Den Libanon kennt man gewöhnlich nur aus den Nachrichten, als Kriegsgebiet. Regiedebütantin und Hauptdarstellerin Nadine Labaki beweist eindrucksvoll, dass aus dem kleinen konfliktgebeutelten Land auch große Filme kommen. Im Mittelpunkt stehen fünf Frauen im modernen Beirut, die gefangen sind im janusköpfigen Spannungsfeld zwischen Tradition, Moral und Religion auf der einen und dem romantischen Verlangen nach dem eigenen leidenschaftlichen Ich auf der andere Seite. Ein Schönheitssalon ist ihr gemeinsames Refugium: Die Christin Layale (Labaki) wohnt mit 30 noch bei ihren Eltern und hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Muslima Nisrine (Yasmine Elmasri) steht kurz vor der Hochzeit, hat aber ihre Unschuld bereits an einen anderen Mann verloren als ihren zukünftigen Gatten. Schneiderin Rose (Sihame Haddad) ist eine alte Jungfer, die nur für ihre geistig umnächtigte Schwester lebt, bis Charles wiederholt in ihren Laden kommt und Rose sich fragt, welchen Platz eigentlich ihre Wünsche haben. Labakis Film ist ein Plädoyer für weibliche Emanzipation und die Liberalisierung strenger gesellschaftlicher Koventionen im süß-saurem Gewand, wie auch der Titel andeutet: Caramel meint die Zuckermischung, die man gerne nascht, aber auch zur nicht gerade schmerzfreien Haarentfernung benutzt. Als erster libanesischer Film erhielt „Caramel“ ein Oscar-Nomierung als „Bester nicht-englischsprachiger Film“. Das geht mehr als in Ordnung. (mcs)

  • Caramel (Filmbild 2)
  • Caramel (Filmbild 3)
  • Caramel (Filmbild 4)
  • Caramel (Filmbild 5)