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Blueprint (2003)

Blueprint (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Dass man Franka Potente auch eine um Jahrzehnte ältere Figur abnimmt, gehört schon zu den größten Überraschungen dieses Dramas. Die 29-Jährige kann fast zwei Stunden lang ihr gereiftes Talent unter Beweis stellen. Schließlich muss sie eine Doppelrolle bewältigen: Sie spielt eine berühmte Konzertpianistin, die sich illegalerweise klonen lässt. Dieser gesellschaftlich diskussionswürdige Umstand dient allerdings nur als Aufhänger für eine zwar gut umgesetzte, aber nicht sehr originelle Mutter-Tochter-Beziehung. Tochter Siri will sich von dem übermächtigen Talent und der Profilneurose ihrer Mutter befreien, um ein eigenständiges Leben zu führen. Ein klassischer filmischer Grundstoff. Die Romanvorlage von Charlotte Kern vermischt die technischen und moralischen Komponenten ausgewogen mit dem menschlichen Drama. Der Film reduziert die Geschichte so sehr auf den Konflikt zwischen echter Mutter und künstlicher Tochter, dass alles aufgesetzt bis störend wirkt, was mit der Klonerei zu tun hat. Schübels („Gloomy Sunday“) Inszenierung ist unentschlossen und entzieht sich einer wirklichen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Gefahren der Gentechnik – dann hätte man auf diesen Aspekt auch ganz verzichten können. (kr)