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Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß (2012)

Blancanieves - Ein Märchen von Schwarz und Weiß (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Dass der längst vergessene Stummfilm im Kino auch in Zeiten von 3-D und Spezialeffekte-Overkill eine Berechtigung haben kann, bewies „The Artist“ mehr als deutlich. Der spanische Regisseur Pablo Berger soll die Dreharbeiten zu seinem Stummfilm kurz nach dem Triumph von „The Artist“ begonnen haben, nach zehn Jahren Vorbereitung. Er erzählt in der Stummfilmära nachempfundenen Bildern die Geschichte des Mädchens Carmen mit dem groben Gut-Böse-Rastern des Märchens: Der Vater, in den 1920ern ein berühmter Stierkämpfer, landet nach einem Arena-Unfall im Rollstuhl, die Mutter stirbt vor Aufregung bei Carmens Geburt, die Großmutter wenig später auch, die Schwiegermutter ist eine Hexe, die den Vater aus dem Weg räumt. Carmen flieht – zu einer Gruppe kleinwüchsiger Toreros, sieben an der Zahl … Bergers Stummfilm-„Schneewittchen“ im Stierkämpfermilieu fehlt die Meta-Qualität von „The Artist“ – Stummfilmstar wird durch den Tonfilm arbeitslos – und gerät rasch zur oberflächlichen, blutarmen Stilübung. Der Film imitiert Gestik, Mimik, Klang und Erzählduktus des Stummfilms nur, anstatt sie weiterzuentwickeln und so für die Gegenwart relevant zu machen. Schmerzhafte Wahrheit, für jeden Stummfilm unschön: Das hätte man auch in Farbe und mit Ton drehen können. (vs)

  • Blancanieves - Ein Märchen von Schwarz und Weiß (Filmbild 2)
  • Blancanieves - Ein Märchen von Schwarz und Weiß (Filmbild 3)
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  • Blancanieves - Ein Märchen von Schwarz und Weiß (Filmbild 5)