Benda Bilili! (2010)

Die Geschichte der kongolesischen Band „Staff Benda Bilili“ bietet idealen Stoff für ein Rührstück. Musiker aus den Armenvierteln von Kinshasa, allesamt durch ihre Polioerkrankung behindert, werden auf Konzerten rund um den Globus gefeiert. Tatsächlich ist diese Mischung aus Reggae, Samba, Blues und Funk Weltmusik im besten Sinne, und auch die Schicksale der einzelnen Musiker sind berührend bis bestürzend. Die Filmemacher Renaud Barret und Florent de La Tullaye verheimlichen nicht, dass sie selbst das Potential der Straßenmusiker erkannt und ihr erstes Album finanziert haben, liefern aber keine hochglanzpolierte Slumvariante des „Buena Vista Social Club“ ab. Dafür bewegt sich die Kamera zu dicht und intim unter den Menschen und auf den Straßen. Die Behinderungen werden nicht weiter thematisiert, sondern sind einfach gegeben. Das belässt den Musikern ihre Würde und schärft den Blick fürs Wesentliche: Wie diese Menschen trotz widrigster Umstände mit der Lebenskraft der Musik ihre Chancen zu nutzen. (ascho)