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Barfuß auf Nacktschnecken (2010)

Barfuß auf Nacktschnecken (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Schicke Großstädterin stellt sich die Sinnfrage, nachdem sie eine Zeit auf dem Land mit ihrer kleinen Schwester (Ludivine Sagnier) verbracht hat: Hört sich öde an? Und mit Hollywood-Darling Diane Kruger kann das eh nur doof werden? Zum Glück erweist sich Kruger – kurzzeitig vom Schönheitszwang befreit – als richtig gute Schauspielerin, und belegt, dass das Kino jenseits von Klischees auch noch echte Überraschungen bereithält. Diese ist ein subtiles Drama, manchmal dunkel und verwaschen gefilmt, und hat mit Ludivine Sagnier eine Hauptdarstellerin, die keine Scheu vor der Hässlichkeit hat. Ähnlich schmerzhaft wie in Lars von Triers „Breaking the Waves“ beobachtet man, wie die ebenso obsessive wie überforderte junge Frau nach dem Tod der Mutter versucht, klarzukommen. Wie unverstellt sie in ihrer Trauer auch Glück auslebt. Wie sie ihre in die Verantwortung gedrängte Schwester (Kruger) manipuliert, liebt und an den Rand des Wahnsinns treibt. Keine Komödie – aber ein Film, bei dem Freude und Wut, Verzweiflung und Hoffnung nah beieinander liegen, selbst, wenn es manchmal wehtut. (kab)

  • Barfuß auf Nacktschnecken (Filmbild 2)
  • Barfuß auf Nacktschnecken (Filmbild 3)
  • Barfuß auf Nacktschnecken (Filmbild 4)
  • Barfuß auf Nacktschnecken (Filmbild 5)