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Auge in Auge (2008)

Auge in Auge (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Diese Dokumentation, das sagen die Filmemacher gleich zu Anfang selbst, ist nicht die Geschichte des deutschen Kinos, sondern nur eine Geschichte. Michael Althen und Hans Helmut Prinzler – der eine FAZ-Redakteur, der andere Filmwissenschaftler – arbeiten in ihrer kurzweiligen Hommage die Filmhistorie nicht chronologisch ab, sondern bohren verschiedene Stollen hinein und schauen, was es da so zu sehen gibt. In Interviews befragen sie Regisseure und Drehbuchautoren von Rang und Namen zu ihren Lieblingsfilmen: Tom Tykwer erklärt, wie „Nosferatu“ ihm das Fürchten lehrte, Wim Wenders schwärmt für Fritz Langs „M“, und Wofgang Kohlhaase erklärt den Charme des Stummfilms „Menschen am Sonntag“ von 1929. Dabei entstehen aufwändige und amüsante Bilderketten, die stets der Frage nachgehen, was denn das besonders Deutsche am deutschen Film sei. Die schnellen Bildfolgen ermüden auf Dauer die Augen ein wenig; dennoch wird man Zeuge einer teils bemühten Identitäts- und Sinnsuche, die zu dem spannenden Schluss kommt, dass sich Filmschaffende und Publikum niemals der Geschichte ihrer Kultur entziehen sollten. (ds)