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All Eyez on me (2017)

All Eyez on me (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„All Eyez on me“ ist ein Film zwischen allen Stühlen: Die Filmbiografie über das kurze Leben und die noch kürzere Karriere der Raplegende Tupac Shakur sieht aus, als sei sie aufgrund ihres Sujets eher zufällig ins Kino geraten. Kein Wunder, führte mit Benny Boom ein auf Direct-to-DVD-Filme abonnierter Filmemacher Regie. Wie sein Tanzfilm-Noir „Wild for the Night“ ist auch „All Eyez on me“ ein Film, in dem sich turmhohe Ambitionen, dramaturgische Inkompetenz und ein sichtbar begrenztes Budget reizvoll da aneinander reiben, wo ansonsten nur ein handelsübliches Biopic stehen würde, das die biografischen Eckdaten pflichtschuldig abhakt: schwierige Kindheit, der HipHop als Kompensator, kometenhafter Aufstieg und schließlich die Verstrickungen in Bandenkriege, die 2Pac wohl das Leben kosteten. In den unzuverlässigen Händen Booms hat man indes immer etwas zu staunen: Sein Film ist geprägt von abrupten Stimmungsschwankungen und einer Handlung, die schneller springt als 2Pacs Reime, dabei nicht zwingend von A nach B. Ein Film zwischen Pathos, Exploitation und Musikfilmkonvention, immer dann am besten, wenn er chaotisch ist, und damit ein gutes Beispiel dafür, warum der Eigenanspruch eines Regisseurs nicht zwingend Ausgangspunkt der Rezeption sein muss. Bei 140 Minuten muss man auch viele zähe Passagen erdulden – in fähigeren und routinierteren Händen wäre „All Eyez on me“ wahrscheinlich durchweg sterbenslangweilig. sb

  • All Eyez on me (Filmbild 2)
  • All Eyez on me (Filmbild 3)
  • All Eyez on me (Filmbild 4)
  • All Eyez on me (Filmbild 5)