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Fikkefuchs (2017)

Fikkefuchs (Poster)

Trailer

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Der alte Weiberheld Rocky will seinem sexuell gestörten Sohn Thorben das Aufreißen von Frauen beibringen.

Filminhalt

Ist „Fikkefuchs“ der erste Film über Maskulinismus? Jene Strömung von Männerbündlern und anderen Chauvinisten, die sich durch den Feminismus in ihrer wie sie meinen naturgegebenen männlichen Machtstellung bedroht sehen. Die Protagonisten wären jedenfalls Mustervertreter dieser Ideologie: Endvierziger Rocky (Regisseur Jan Henrik Stahlberg, „Muxmäuschenstill“), der stolz von seiner Zeit als Aufreißer parliert und Frauen in Eckkneipen nervt. Und Thorben (Franz Rogowski), sein ihm bis dato unbekannter Sohn, der gerade aus der Psychiatrie ausgebrochen ist, in die er nach einer versuchten Vergewaltigung eingewiesen wurde. Beide sind entgegen ihrer Selbstwahrnehmung arme Würstchen, die nicht damit klarkommen, dass die über Jahrhunderte hinweg zementierten Männlichkeitsbilder immer mehr an Bedeutung verlieren. Diesen Paradigmenwechsel nimmt Stahlberg als Ausgangsposition, gibt ihn aber komplett dem Zynismus hin: Rocky soll Thorben beibringen, wie man Frauen rumkriegt – und Stahlberg suhlt sich geradezu in ihrem Scheitern. Das Ergebnis ist eine freudlose und von Verachtung getriebene Satire, die nicht fragt, sondern feststellt. Die nichts zu dekonstruieren hat, weil alle Urteile von Anfang an gefällt sind, außer freilich die über sich selbst – denn wie genussvoll Stahlberg die misogynen Tiraden seiner Figuren zelebriert, auch das lässt sich durchaus hinterfragen. sb

  • Fikkefuchs (Filmbild 2)
  • Fikkefuchs (Filmbild 3)
  • Fikkefuchs (Filmbild 4)
  • Fikkefuchs (Filmbild 5)