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Der lange Weg ans Licht (2006)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„So eine Geburt, das ist einfach was Irres“, strahlt Edeltraut Hertel in die Kamera. Sie ist 54 Jahre alt und hat mit 37 Jahren den Beruf der Hebamme gelernt, im sächsischen Kaff Meerane bei Chemnitz, wo fast alle jungen Menschen auswandern, und wo es kaum noch Geburten gibt. Um die wenigen Schwangeren buhlen gleich drei Parteien: das alternative Geburtshaus, die Hebamme und die beiden äußerst schrägen Leiter der Klinik Chemnitz-Rabenstein. Douglas Wolfsperger lässt seine Interviewpartner sich um Kopf und Kragen reden. Da erzählt einer der Klinikärzte, dass es zu DDR-Zeiten alles gar nicht so schlimm gewesen sei und die Mauer wäre quasi wie eine heiße Herdplatte gewesen, von der man ja auch wisse, dass es einem schlecht geht, wenn man sie anfässt. Da jammert ein junger Vater, wie schwer doch so eine Geburt sei, er warte jetzt schon seit Stunden – während im Hintergrund seine Frau in den Wehen schreit. Solche Menschen machen die Dokumentation über lange Strecken kurzweilig. Doch Wolfsperger verzettelt sich in den letzten 20 Minuten, schneidet schnell die Themen Brustfütterung und Kaiserschnitt an und schlägt dann noch den Bogen zu Edeltraut Hertels jetziger Wirkungsstätte, einem Krankenhaus in Tansania, um auch noch den Vergleich zwischen Geburten in Afrika und Europa mitzunehmen. Einfach nur die Menschen reden lassen – das wäre spannend genug gewesen. (bl)

  • Der lange Weg ans Licht (Poster)
  • Der lange Weg ans Licht (Filmbild 2)
  • Der lange Weg ans Licht (Filmbild 3)
  • Der lange Weg ans Licht (Filmbild 4)
  • Der lange Weg ans Licht (Filmbild 5)