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Bulworth (1998)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Politiker und ihre Versprechen sind wie Gerüchte über Yetis im Himalaya: Jeder glaubt irgendwie dran, doch kaum einer hält sie wirklich für wahr. Warren Beattys brillante Politfarce zeigt das Schicksal des Volksvertreters Bulworth, der mitten im Wahlkampf die Contenance verliert und sie nicht wiedererlangt. Fortan sagt er vor laufenden Kameras und am Rednerpult nur noch die nackte Wahrheit (und das mit Vorliebe in Rap-Reimen), landet im Getto, beleidigt Geldgeber und treibt den Blutdruck seines gestreßt koksenden Beraters (Platt) in Rekordhöhen. Beattys atemlose One-Man-Show stößt der amerikanischen Politik den Dolch in den Rücken und dreht ihn kaltlächelnd um. Ohne Tempolimit und Tabu sagt das burleske Treiben in atemloser Ästhetik der superben Darstellern uns Wählern, was wir doch alle zu vergessen versuchen: Wir stehen im Reagan, wir haben Nix on und kein Bush bietet uns Schutz. Eine filmische Erfüllung der Gouverneurs-Klasse. (vs)